Architekturführer

In Weimar wurde das erste innerstädtische Hotel Deutschlands in Vollholzbauweise errichtet. Der Weimarer Architekt Jörg Weber entwickelte zusammen mit dem Bauherrn und einem Team von Fachplanern ein konsequent ökologisch ausgerichtetes Haus, dessen Bauweise sich durch die intensive Verwendung nachwachsender Rohstoffe auszeichnet.
Herausforderung des Projekts war die Integration des Gebäudes in die enge historische Innenstadt in unmittelbarer Nähe der Bauwerke der Weimarer Klassik, etwa des Goethehauses und der Anna-Amalia-Bibliothek. In enger Abstimmung mit den Behörden für Denkmalschutz und Stadtplanung wurde ein viergeschossiges Familienhotel mit Massivholzmauern errichtet, das sich harmonisch in das Stadtbild einfügt. Durch den Einsatz von 400 m³ Holz wurde ein nahezu CO2-neutrales Gebäude errichtet. Alle Wände des Gebäudes bestehen aus 34 Zentimeter starken Vollholz-Tafeln aus
kreuzweise vernagelten Nadelholz-Brettern ohne weitere Wärmedämmung. Lediglich das Treppenhaus ist aus Brandschutzgründen in Stahlbeton errichtet worden. Die Wände der Räume wurden mit Lehm verputzt, die Böden aus Eiche-Hirnholzparkett und Lärchendielen hergestellt und alle Möbel aus Vollholz gefertigt. Der Dachbereich des Gebäudes wurde mit Hanfstroh gedämmt. Brettstapeldecken mit Akustik-Profil sorgen für Schallschutz. Eine Kombination aus Holzleisten und Putz bildet die zusätzlich begrünte Fassade. Die ebenfalls begrünte Dachterrasse wird als Garten und für die Gastronomie genutzt. Das Familienhotel Weimar mit Ein- bis Drei-Zimmer-Ferienwohnungen schafft Inspiration
für ökologisches Bauen mit Holz.