FNR-Neubau

Adresse:
18276 Gülzow-Prüzen
Architekt:
matrix architektur
Die Grundidee des Neubaus verkörpert einen zweigeschossigen Holzstapel auf einem massiven, gemauerten Sockelpodest. Die Fassade ist komplett aus recyceltem Eichenholz realisiert. Mit diesem Entwurfsansatz wird das Material Holz nicht nur als Baumaterial eingesetzt, sondern auch zum Ausgangspunkt von Gestaltung, innerer und äußerer Wahrnehmung.

Um die Idee des Langholz-Stapels zu unterstützen, ist die Fassade nur an Nord- und Südfassade glatt besäumt. Ost- und Westfassade haben dagegen eine lebhaft profilierte Struktur. In die horizontal gegliederte Eichenholzfassade sind die Fenster als vertikale Schlitze sozusagen eingeschnitten. Die Fensterlaibungen der Lochfenster werden in Anlehnung an die farbigen Holzfenster der bestehenden Gebäude des alten Gutes mit grün eingefärbtem Glas eingefasst.

Der Neubau hat eine nahezu quadratische Grundfläche von 17 m x 16,5 m und eine Höhe von 10 m. Das Sockelgeschoss nutzt die Topografie des Geländes und ist zur Hälfte eingegraben. Damit gliedert sich der Neubau in Baukörperhöhe und Geschossigkeit in die bestehende Umgebungs-Bebauung ein. Der massive Sockel nimmt in seiner Materialität mit der rotbunten Klinkerfassade Bezug auf die historischen Bauten der Umgebung.

Der neue "hölzerne" Baukörper ist vom sogenannten "Alten Institut" in der Nachbarschaft abgerückt. Er bildet damit vor seiner Südfassade eine kleine Platzsituation und schafft eine einladende Geste für den Haupteingang. Da das Gebäude in eine Hanglage hinein gebaut wurde, verläuft das Erdgeschoss teilweise unterirdisch. In diesem fensterlosen Bereich ist ein großer Archiv-Raum mit einer Rollregalanlage als Zentralarchiv für die FNR sowie ein Lagerraum vorgesehen. Ein Ausgang aus dem Lager und Archivbereich an der Ostfassade ermöglicht einen ebenerdigen Akten- und Materialtransport. Ebenerdig mit dem Außengelände befinden sich an der Nordseite noch weitere Büro- und Technikräume und das Treppenhaus. Südlich vorgelagert liegt unterirdisch eine Zisterne mit 196m³ Löschwasserreserve für die gesamte Liegenschaft. Sie dient gleichzeitig als Pufferspeicher innerhalb des Energiekonzeptes. Aufgrund vieler erdberührender Bauteile wurde das Erdgeschoss quasi als Sockelgeschoss in Massivbauweise ausgeführt.

Der Hauptzugang zum Gebäude erfolgt über einen kleinen Vorplatz über die Südseite im 1. Obergeschoss. Der Zugang über den Windfang führt in ein atriumartiges Foyer. Seitlich davon befindet sich ein großer Besprechungsraum, der über Glasflügeltüren mit dem Foyer räumlich verbunden werden kann. So kann der Neubau auch für öffentliche Veranstaltungen, Vorträge oder Ausstellungen genutzt werden.

Im 2. Obergeschoss befindet sich neben Einzelbüros ein Großraumbüro für die Arbeit von Projektgruppen, das über eine Galerie mit dem Foyer räumlich verbunden ist. Das Foyer kombiniert beide Obergeschosse zu einer durchgehenden Nutzungseinheit. Es ermöglicht eine hohe Flexibilität und fördert die Kommunikation der Mitarbeiter.

Die vertikale Erschließung des Gebäudes ermöglicht ein Treppenhaus auf der Nordseite mit einem separaten Zugang im Erdgeschoss. Er dient vor allem für die Mitarbeiter als kurze Wegeanbindung zum Herrenhaus. In Abstimmung zwischen Bauherren und Nutzer wurde auf einen Aufzug im Gebäude verzichtet. Die Büroräume und Besprechungsräume im 1. Obergeschoss können rollstuhlgerecht erreicht werden.

Bruttogrundfläche 923 m²Nettogrundfläche 732 m²Bruttorauminhalt 3.256 m³Hauptnutzfläche 533 m²Bürofläche 357 m²Fläche Archiv und Technik 179 m²Fläche Atrium, Flure und Treppenhaus 195 m²Büroarbeitsplätze 31Volumen Zisterne 196 m³Im Gebäude werden gemäß genehmigtem Raumbedarfsplan 31 Arbeitsplätze auf 533 m² Hauptnutzfläche realisiert. Diese werden überwiegend als Kombibüros angeboten und durch 9 m² große Einzelbüros ergänzt. Offene Vorzonen, in denen nicht nur Sitzgruppen für Besuchergespräche und interne Abstimmungen vorgesehen sind, sondern auch die gemeinsam genutzte Büroinfrastruktur (Drucker, Kopierer, etc.) untergebracht wird, ergänzen das Bürokonzept.

Die Bürotüren in den verglasten Trennwänden sollen in der Regel offen stehen. Sie dienen den dahinter angeordneten Einbauschränken gleichzeitig als Tür.
Titelbild (Quelle: FNR / Lichtkombinat Nast)
Titelbild (Quelle: FNR / Lichtkombinat Nast)