BAROCKES FACHWERKHAUS ASCHERSLEBEN

Adresse:
06449 Aschersleben
Architekt:
qbatur Planungsgenossenschaft eG
Für dieses barocke Fachwerkhaus hatte das Bauordnungsamt aus Sicherheitsbedenken bereits den Abriss verfügt, als Bauherren und Architekten sich im letzten Moment des Einzeldenkmals annahmen. Die Sanierung des ruinösen Zweigeschossers erfolgte teils mit wiederverwendeten, teils mit Baustoffen aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen. Mit regionalen Handwerkern wurde eine denkmalgerechte und ökologische Sanierung umgesetzt.
Das Fachwerk wurde mit Altholz und geborgenen Backsteinen instandgesetzt; die Dacheindeckung erfolgte in ortsüblicher Biber-Doppeldeckung mit Altziegeln. Die Außenwände wurden innen mit Holzweichfaserplatten gedämmt, alle Wände mit
Lehm verputzt. Zwei erhaltenswerte Bestandsfenster konnten restauriert und als Kastenfenster wieder eingesetzt werden. Die übrigen Fenster wurden – mit raumseitiger Isolierverglasung – als Kastenfenster ausgeführt. Sämtliche Innentüren und ein bauzeitlicher Dielenboden blieben erhalten und konnten aufgearbeitet werden. Ein hofseitiger Anbau in moderner Formensprache schafft einen interessanten Kontrast zum historischen Bestand. Die konstruktiv tragenden Wände und Decken bestehen aus sichtigem Massivholz BSH. Die Fassade ist gedämmt und mit Altziegeln verkleidet. Eine Verglasung in Holz-Alu-Konstruktion bringt viel Licht in das Gebäudeinnere und schafft eine fließende Verbindung zum Außenraum.
Mit der Weiternutzung einer ursprünglich auf Abriss stehenden Bauruine, der Wiederverwendung vorhandener Baumaterialien und dem Einsatz von Baustoffen aus natürlichen oder nachwachsenden Rohstoffen kann diese Sanierung als Musterbeispiel zur Begrenzung des Ressourcenverbrauches gelten.
Straßenansicht (Quelle: Steffen Spitzner)
Straßenansicht (Quelle: Steffen Spitzner)